Walter Mehring

deutscher Schriftsteller; Mitarbeiter der Kabaretts "Schall und Rauch" und "Wilde Bühne"; s. polit. Chansons gehören zu den besten, die in dt. Sprache geschrieben wurden; Werke u. a.: "Der Kaufmann von Berlin", "Die Frühe der Städte", "Die verlorene Bibliothek"

* 29. April 1896 Berlin

† 3. Oktober 1981 Zürich (schweiz)

Wirken

Walter Mehring war der Sohn des ehemaligen Chefredakteurs des Berliner "Ulk" Sigmar M. (1856-1915), der sich als Übersetzer französischer und englischer Lyrik einen Namen gemacht hat. Seine Mutter war die Opernsängerin Hedwig Löwenstein (Stein). M. besuchte das Königliche Wilhelmsgymnasium in Berlin, danach studierte er 2 1/2 Semester Kunstgeschichte in Berlin und München. In Herwarth Waldens expressionistischer Zeitschrift "Der Sturm" erschienen seine ersten Gedichte. Kurz ehe er 1916 Soldat wurde, veröffentlichte er eine Rechtfertigung des Expressionismus, die er "mein künstlerisches, mein einziges Glaubensbekenntnis" nannte. Er ist in den 20er Jahren aber auch als meisterhafter Beherrscher des politischen Chansons bekannt geworden. Sie gehören zu den besten, die in deutscher Sprache geschrieben wurden. Max Reinhardt hatte M. 1919 an das Berliner Kabarett "Schall und Rauch" geholt, wo M., wie er es selbst glossierte, "aus Unkenntnis ...